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Schwerpunkt Mediaplanung: Gastkommentar von Simon Boé, onehundred in „W&V Media“

Schwerpunkt Mediaplanung: Gastkommentar von Simon Boé von onehundred in „W&V Media“ 10/2009
Die Finanzkrise jährt  sich bereits und trifft den Media-und Marketingbereich noch immer mit aller Kraft. Die Verunsicherung der werbungtreibenden Wirtschaft macht sich bei der Etatplanung nach wie vor bemerkbar. Das hat nicht nur monetäre Auswirkungen, es äußert sich auch in konzeptionellen Unsicherheiten. So besteht die eigentliche Herausforderung für das Jahr 2010 vor allem im Umdenken und in der Restrukturierung der Mediastrategien sowie in der noch gezielteren Suche nach neuen Zielgruppen.

 

Die Anforderung, mit sinkenden Mediaetats immer mehr Reichweite in ausgewählten Kern- und Ergänzungszielgruppen zu erreichen, zwingt stärker zur systematischen Auswahl von Plattformen und Medien, in denen sich die Zielgruppe tatsächlich bewegt. Hier treten Planungskriterien wie z.B. Sinus Milieus zunehmend in den Hintergrund und werden durch „weiche Faktoren“ wie Contentaffinität ergänzt oder ersetzt. Die sprunghaft ansteigenden Nutzerzahlen im Social Media Segment führen die Gattung Social Media weg vom „Nice-To-Have“ hin zum festen Element der Mediaplanung. „Verlierer“ bei diesem strategischen Wandel sind die klassischen Medien, vor allem TV und Print, die in ihre Rolle des schnellen Reichweitenaufbaus weiter zurückgedrängt werden. Ein Hauptgrund: Der Dialog mit den Mediennutzern und die Interaktion mit den Zielgruppen sind  immer wichtigere Anforderungen, denen der Mediaplan standhalten muss.

Der noch zögerliche Trend, einen kleinen Prozentsatz des TV-Etats in Social Media Marketing zu investieren, wird sich in 2010 weiter ausprägen (müssen). Und Social Media Marketing, oder besser Social Media Interaction, ist weit mehr als die Integration von Facebook und Twitter. Es ist vielmehr die strategische Gesamtplanung von Blog, Foren, Community und Sozialen Netzwerken. Davon gibt es – mit steigender Tendenz – allein im deutschen Markt rund 2.500 relevante Plattformen.

Die Schnittstelle Social Media platziert sich genau im Übergang zwischen Above- und Below the Line Maßnahmen und muss genau so sauber, konkret und gewissenhaft geplant werden wie es die klassische Mediaplanung erfordert. Und vor allem eines darf nicht außer Acht geraten: die strategische Markenführung. Das Internet vergisst nicht und falsch platzierte oder misslungene Maßnahmen können einer Marke über Jahre schaden.

Die Mediaforschung wird kurzfristig auch die Nachhaltigkeit von Social Media Maßnahmen herausstellen können. Die Erstellung von Erfolgsprognosen aus Datamining in Kombination mit Messungen und Verfahren der künstlichen Intelligenz tragen erheblich zur Planungssicherheit und zur Risikominimierung für alle Prozessbeteiligten bei. Mediaplaner werden bereits heute an einem Erfolg gemessen, den sie nur zum Teil verantworten können. Über die Belegung von Werbeflächen lässt sich lediglich ein Teil des Erfolgs steuern. Der wichtige Faktor „Wirkung“ – also Kreation – bleibt da oft unberücksichtigt.

In der momentanen Situation des Werbemarktes liegen die Unterschiede vor allem in der Budgetoptimierung. TKP und auch LOW-TKP Buchungen schaffen deutlich mehr Reichweiten, während die Optimierung bei Performance Kampagnen in der Conversion liegt. Für eine optimierte Online- Mediaplanung sind beide Werte relevant.

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Simon Boé ist Geschäftsführer der onehundreddigital GmbH und Experte für Online-Marketing: Suchmaschinenoptimierung SEO / Suchmaschinenmarketing SEM / Social Media Marketing SMM.