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Der Umstieg von Universal Analytics auf GA4 und Alternativen | Mit Podcast #8

Was ändert sich mit Google Analytics 4?

Seit einigen Jahren, spätestens seit der Verabschiedung der DSGVO in Deutschland und der europäischen Datenschutzrichtlinie (GDPR), schwimmen wir mit Google Analytics in trüben Gewässern.

Bis heute, Stand Juli 2022, gibt es keine eindeutigen Rechtsbeschlüsse für oder gegen Google Analytics – doch das Thema wird kontrovers diskutiert.

Jüngste Ereignisse haben die Problematik wieder aufflammen lassen. Anfang 2022 sprachen sich französische und österreichische Gerichte gegen die Rechtmäßigkeit von Google Analytics aus und im Juni 2022 hat die Übergangsphase von Google Analytics Version 3 (Universal Analytics) zu Google Analytics Version 4 (GA4) begonnen.

 

Das Datenschutzproblem

Mit Google Analytics ist es Webseitenbetreibern möglich, das Nutzerverhalten auf ihren Webseiten zu analysieren, um diese für die Anwender zu optimieren und das bestmögliche Nutzungserlebnis zu gewährleisten.

Hierfür sammelt Google Analytics durch Cookies, die im Browser des Nutzers hinterlegt werden, umfangreiche Verhaltensdaten. Diese Daten werden aber nicht nur zur Optimierung von Webseiten genutzt, auch das Re-Targeting ist Schwerpunkt des Datensammelns.

Mit der GDPR und DSGVO sollten Nutzer in die Lage versetzt werden, darüber zu bestimmen, was mit ihren Daten passiert. Hierfür mussten Webseitenbetreiber die Nutzer nun darüber informieren welche Daten sie sammeln.

Mit der Verschärfung der Datenschutzrichtlinien wurden die Webseitenbetreiber dazu aufgefordert ein Opt-in für die Nutzer einzurichten, sodass diese selbst entscheiden können welche Daten sie dem Webseitenbetreiber überlassen. Wir kennen dieses Opt-In als Cookie Banner.

Sobald Daten gesammelt werden, gebietet der Datenschutz, dass deren Weiterverarbeitung offengelegt wird und das bekannt gemacht wird, welche Stellen diese Daten passieren. Diese Stellen müssen garantieren, dass sie den zugrundeliegenden Datenschutzbestimmung folgen (GDPR, DSGVO).

Für Google Analytics tun sich an dieser Stelle zwei grundsätzliche Problembereiche auf.

Der erste Bereich umfasst das Setzen von Cookies. Dies darf nur mit dem Einverständnis des Nutzers erfolgen, es sei denn es handelt sich um Cookies, die zwingend für den Betrieb der Webseite nötig sind (First Party Cookie).

Der Zweite ist der Datenverarbeitungsprozess. Google Analytics war bis 2021 Teil von Google LLC, einem amerikanischen Unternehmen. Weder die europäische GDPR noch die deutsche DSGVO haben eine Rechtswirksamkeit in den USA, weswegen das Weiterleiten von europäischen Daten an die USA nicht datenschutzkonform ist. Die Zugehörigkeit von Google Analytics zu Google LLC. in den Jahren 2019 und 2020 war Teilgrund für die Rechtsurteile der französischen und österreichischen Gerichte gegen Google Analytics.

Seit 2021 ist Google Analytics Teil von Google Ireland. Hier ist rechtlich aber noch unklar, inwieweit das Tochterunternehmen Daten an den Mutterkonzern weiterleitet.

Zur Zeit befindet sich Google Analytics in Deutschland noch in einer rechtlichen Grauzone, je nach zukünftigen Gerichtsurteilen kann es aber in der jetzigen Form zu Verstößen gegen die DSGVO führen.

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Google Analytics 4 eine große Veränderung für wenige Leute

Im Juli 2023 wird die aktuelle Version 3 von Google Analytics (Universal Analytics) abgeschaltet und durch Version 4 (GA4) ersetzt.

Entgegen einigen Behauptungen ist der Umstieg von Universal Google Analytics zu GA4 nicht den strenger werdenden Datenschutzrichtlinien geschuldet, sondern dem Bestreben von Google, die Tracking Methode und Modelle zwischen Apps und Web zu vereinen.

Ein fataler Irrglaube ist, dass Google Analytics 4 (GA4) ohne Cookies auskommt. Dem ist nicht so: In den Dokumentationen von Google Analytics findet sich ein Absatz zu dem nun in Google Analytics 4 verwendeten gtag.js, welches angibt ein sogenanntes First Party Cookie zu verwenden. Da Google Analytics 4 aber nicht essenziell für die Funktionalität einer Webseite ist, sollte dies bezweifelt werden.

Für den Webseiten Besucher ändert sich bei der Umstellung von Universal Analytics zu GA4 nichts. Die Änderungen sind primär technischer Natur und haben ihre größte Wirkung direkt auf der Plattform Google Analytics und für die, welche dieses Werkzeug nutzen, um die betreffende Webseite zu analysieren.

Das eingebundene JavaScript wechselt von analytics.js, eine Bibliothek für clientseitige Funktionen zu gtag.js, ein Framework was API-Calls zu Google Analytics bereitstellt.

Das bekannte, auf Hits basierende Datenmodel wird in ein Event basierendes Datenmodell überführt. Außerdem ändern sich die Benutzeroberfläche und Metriken bei Google Analytics in den neuen GA4 Properties.

 

Google Analytics Agentur Berlin

 

Gegenüberstellung Universal Analytics und GA4

 

Google Analytics V3

(Universal Analytics)

Google Analytics V4

(App + Web / GA4)

Name Universal Analytics GA4
Tracking Code analytics.js gtag.js
Data-Model
  • erfasst sogenannte “Hits”
  • es gibt mehrere Hit-Typen
  • erfasst Events
  • ALLES ist ein Event
Cookies ja ja
DSGVO Bannerpflicht ja ja

 

Matomo – die offene Alternative

Matomo, damals noch Piwik, ist eine Open-Source Software zur Webanalyse von Webseiten.

Es bietet ähnliche Funktionalitäten wie Google Analytics. Matomo kann in zwei Varianten genutzt werden.

Die Paid Version wird als SaaS angeboten. Hier bezahlt man monatlich und muss sich dafür um praktisch nichts kümmern, sofern man den Tracking Code eingefügt hat.

Anders bei den Do-It-Yourself (DIY) Varianten: hier kann man sich die Software kostenfrei herunterladen und einen eigenen Matomo Server aufsetzen, was IT-Kenntnisse oder IT-Personal voraussetzt. Bei der DIY-Variante muss man sich jedoch in allen Belangen bezogen auf IT und Datensicherheit, Anforderungsmanagement und Dokumentationspflege selbst kümmern.

Matomo und Datenschutz

Aufgrund der hohen Flexibilität von Matomo lassen sich sowohl bei der Paid als auch der DIY-Variante Anbieter in Deutschland oder Europa finden die der GDPR oder DSGVO unterliegen. Bei Tracking selbst kann durch die richtige Konfiguration selbst ohne Cookies getrackt werden und das Tracking auf das absolute Minimum reduziert werden.

Matomo und das Sampling von Daten

Im Gegensatz zu Google Analytics erhält man bei Matomo Rohdaten. Diese sind nicht aufgehübscht oder gesampelt.

Gegenüberstellung GA4 und Matomo

 

GA4 Matomo
Preis Kostenfrei Paid SaaS / Self Hosting
Cookies ja nein (config_id)
Daten-Sampling ja nein
Datenlimit 10mil Hits pro Seite für Universal Analytics. Bei GA4 ist noch nichts bekannt. nein
Basis-Metriken ja ja
Uneingeschränkte Konfiguration nein ja

 

Lohnt sich ein Umstieg auf Matomo?

Da die Änderungen in GA4 hauptsächlich technischer Natur sind und kaum Auswirkungen auf den Datenschutz haben bleibt immer noch eine Ungewissheit wie es um die Rechtlage rund um Google Analytics steht. Cookies werden noch immer gesetzt und da diese nicht essenziell für den Betrieb der Webseite sind, muss immer auf die Erlaubnis der Webseitenbesucher gewartet werden. Unabhängig von der Software werden die gesammelten Daten von Google Analytics weiterverarbeitet und solange hier keine Klarheit herrscht, besteht immer das Risiko, dass die Verwendung von Google Analytics irgendwann als rechtswidrig eingestuft wird. Da dies aber ein sich anbahnender Rechtsprozess wird, bleibt im Notfall genug Zeit zu reagieren.

Ein Umstieg auf Matomo lohnt sich nur dann, wenn man die nötigen IT-Kenntnisse oder Personal besitzt, um sich um einen Matomo Server zu kümmern oder man gewillt ist, die Paid Variante zu verwenden.

Es ist natürlich möglich so lange Google Analytics zu verwenden, bis die Rechtslage sich ändert. Dann ist ein Umstieg auf Matomo immer noch möglich, auch wenn hier dann mit einem Datenverlust zu rechnen ist.

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